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Frauen und Finanzen
5 Fragen an Kathrin Pichler - Das Interview
Wie gehst du mit Geld um?
Geld ist für mich eine Ressource, um meine Vorhaben umzusetzen. Es ist wichtig, den Fluss des Geldes im Blick zu haben. Ich versuche jedes Jahr festzustellen, wo ich finanziell stehe, wie meine Einnahmen sind und wie ich z.B. durch neue Angebote, Preis- oder Gehaltsverhandlungen oder durch Kosten-senken meine Situation verbessern kann.
Wichtig ist mir, die Ausgaben im Blick zu behalten. Das Geld fließt meistens schneller ab, als mir lieb ist. Bei Kaufentscheidungen frage ich mich bewusst, ob die Ausgabe eine gute Investition ist oder nicht. Gute Investitionen sind z.B. (auch teure, längere) Weiterbildungen. Ich versuche zu bewerten, ob die gewählte Fortbildung mir wirklich etwas bringt.
Ein Teil meines Geldes „verschwende“ ich sicherlich. Besonders ärgert es mich, wenn ich Gutscheine oder Essenskarten verfallen lasse. Da ist jeder Euro zu viel. Verschwenden bedeutet für mich, Geld auszugeben, ohne dass die Ausgabe wirklich wichtig ist oder mich weiterbringt.
Ich versuche, mir immer wieder einen Überblick zu verschaffen, wofür ich mein Geld ausgebe. Das gelingt mir einmal mehr und einmal weniger. Daran arbeite ich noch. Ich habe eine Exceltabelle, wo ich meine Ausgaben festhalte. Zudem nutze ich den Haushaltsplaner meiner Bank. Ich kontrolliere regelmäßig meinen Kreditkartenauszug und meine Abos, denn es geht nur allzu schnell, dass ich mich irgendwo anmelde und zack, sind schon wieder 5 Euro weg.
Warum ist für dich finanzielle Vorsorge wichtig?
Mit ist finanzielle Vorsorge wichtig, damit ich auch im Alter einen möglichst guten Lebensstandard halten kann. Dies bedeutet für mich, dass ich ein Dach überm Kopf habe, dass ich mich gut ernähren, hin und wieder etwas Schönes unternehmen kann und für alle Ausgaben problemlos aufkomme. Ich hoffe natürlich, auch im Alter gesund zu sein. Da ich meine Finanzen größtenteils selbst manage, kann ich mich schon jetzt fürs Alter absichern.
Was legst du jungen Frauen ans Herz?
Besonders Frauen lege ich ans Herz, sich ab dem Eintritt in das Berufsleben mit dem Thema Geld zu beschäftigen. Zudem empfehle ich, sich von einer Arbeitsrechtlerin oder Lohnbuchhalterin erklären zu lassen, wie der Lohnstreifen zu lesen ist. Arbeitnehmer/innen sollten sich auch frühzeitig für einen Zusatzrentenfonds entscheiden, auch wegen der steuerlichen Vorteile. Zudem bieten viele Unternehmen an, auch einen kleinen Teil einzuzahlen. Das ist ein toller Mehrwert. Frauen, die Kinder haben, lege ich ans Herz, Bücher wie „Ein Hund namens Money“ zu lesen, um die eigenen Kinder an das Thema Geld heranzuführen, damit es bis zum Erwachsenenalter zur Normalität wird. Das Buch ist auch für Erwachsene sehr interessant zu lesen.
Kathrin, du hast vor Kurzem geheiratet: Wie hat sich dein / euer Umgang mit Geld geändert?
Ja, ich habe kürzlich geheiratet. Wir haben vorab eine Fachberatung der Rechtsberaterin Jutta Pedri in Anspruch genommen. So haben wir beide einen guten Überblick über Sicherheiten und Risiken, die mit der Ehe einhergehen. Ganz nüchtern betrachtet ist eine Ehe ein Vertrag. Dank der Beratung wissen beide Parteien, wie mit verschiedenen Lebenssituationen umgehen und haben eine Basis, um offen und trnsparent gemeinsam durchs Leben zu gehen.
Wie wichtig sind Frauennetzwerke, um Frauen selbstständiger zu machen?
Frauennetzwerke helfen gerade in diesen Momenten besonders gut, wenn du Bedarf an Expertise und/oder Feedback hast. Wnet – Networking women ist ein berufliches Frauennetzwerk, bei dem ich seit vielen Jahren Mitglied bin. Wnet vernetzt Frauen und unterstützt sie, persönlich und beruflich zu wachsen und sich sichtbar zu machen. Bei Wnet kommen Frauen aus verschiedensten Bereichen zusammen: Arbeitnehmer/innen, Frauen in Führungspositionen, Selbstständige, Freiberufler/innen, Frauen aus dem Kulturbereich und aus dem Bereich Soziales. Wnet ist auch offen für Männer. Das Alter der Mitglieder reich von sehr jung bis ins hohe Alter. Ich persönlich habe schon verschiedene Expertinnen aus dem Wnet-Netzwerk konsultiert, insbesondere wenn ich vor für mich wichtigen Lebensentscheidungen oder wichtigen Gesprächen stand zu Themen wie z.B. Gründung, Gehaltsverhandlung, Rechtsberatung oder Arbeitsrecht.
Du hast Wentiquattro gegründet: Wie hast du es finanziert?
Wentiquattro ist ein Notizbuch-Planer, den ich aus verschiedenen „Töpfen“ finanziert habe: aus eigenem Geld, aus einem Darlehen für die Produktentwicklung, die Programmierung der Webseite und des Onlineshops.
Dann habe ich eine Crowdfunding Kampagne lanciert damit knapp über 10.000 Euro gesammelt. Dank dieser Kampagne konnte ich den Druck der ersten Auflage finanzieren. Zudem habe ich einen Teil der Kosten durch Förderbeiträge der Provinz gedeckt. Ich schaue mir zweimal im Jahr mit einem Controller die Unternehmenszahlen an. Das ist für mich sehr wichtig, um den Überblick zu behalten. Ich wäge immer sorgfältig ab, wie ich investiere und mit welchen Lieferanten ich zusammenarbeite, tendiere aber dazu, Neues auszuprobieren. Zudem arbeite ich mit Partnern, von denen ich weiß, dass sie eine gute Arbeit machen. Das hat zwar auch seinen Preis, aber gute Arbeit ist wertvoll und sollte entsprechend vergütet werden.
Kathrin Pichler, Leiterin der Abteilung Innovation und Neue Märkte beim Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister, Präsidentin des Frauennetzwerks wnet - networking women und Gründerin des Start-Ups „Wentiquattro der Pichler Kathrin“, das mithilfe eines Notizbuch-Planers das Zeitmanagement erleichtern möchte.
„Frauen und Finanzen“
27. Oktober 2023 16:30 – 20:00 Uhr
Tagungssaal der „Sparkasse Academy Cassa di Risparmio”
Sparkassenstraße 16 – Bozen
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